Sonntag, 26.09.2021, 17:00 Uhr, Detmold / Hangar 21
Der Eintritt ist frei.
Internationale Ensemble Modern Akademie zu Gast beim 12. Hörfest
Zum Prolog des diesjährigen 12.Hörfestes Neue Musik, das vom 26. September bis 3. Oktober in Detmold stattfindet, kommt die Internationale Ensemble Modern Akademie aus Frankfurt nach Detmold. Das knapp 20-köpfige IEMA-Ensemble 2020/21 spielt Werke von Earle Brown, Michael Jarrell, Jörg-Peter Mittmann und Anna Thorvaldsdottir. Mit diesem großformatigen Auftakt am 26. September um 17 Uhr im Detmolder Hangar 21 bietet der Veranstalter erstmalig der jungen, hochqualifizierten Generation von Musikerinnen und Musikern an der Schnittstelle zwischen Studium und Beruf ein Podium, die aktuell stark unter Corona zu leiden haben, und möchte das Profil des Festivals damit nachhaltig verjüngen.
Informationen zum vollständigen Hörfest-Programm unter:www.initiative-neue-musik-owl.de.
Kontakt: Iris Hennig I T. 05231 981 88 34 I Hennig@ensemblehorizonte.de
Flyer Hörfest Neue Musik
Zum Programm:
„Die innere Stimme“ kann vieles, etwas Schlummerndes, Kontroveres, Introvertiertes, (Selbst)Reflektierendes, Zerbrechliches, Ausbrechendes. In jedem Fall ist sie eine weitere Ebene, stellt ein Gegenüber, Möglichkeiten zum Dialog dar. Viele dieser Facetten spiegeln sich im Programm des IEMA-Ensemble 2020/21.
So bilden in Jörg-Peter Mittmanns „Wald der Widersprüche“ Traumsequenzen innehaltende Momente in einer sich sonst durch große musikalische Kontraste, Widersprüche auszeichnenden Klangwelt.
Geradezu introvertiert, fragil wirkt die Komposition „Ró“ der isländischen Komponistin Anna Thorvaldsdottir. Sie spielt mit dem Übergang der Klangwelten von Geräuschen und Tönen/Klängen, die statische Struktur wird zur Projektionsfläche kleinster Veränderungen.
Michael Jarrell bezieht sich in seinem Werk „Assonance“ auf das rhetorische Stilmittel der Assonanz, einer Klangfigur, bei der Wörter durch gleich Vokale ähnlich klingen, aber ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. Rein instrumental lotet Jarrell die Möglichkeiten dieses Dialogs aus.
Die innere Stimme von Earle Browns „Traver“ ist das gleichnamige Werk des Malers Bob Rauschenberg. In der für Brown typischen offenen Form/Partitur geht es hier um einen permanentes „In-Beziehung-Setzen“, Collagieren, Schichten und Transformieren von Klängen.
Zum Ensemble:
Die Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA) ist die Ausbildungsstätte des Ensemble Modern und wurde 2003 mit dem Ziel gegründet, neben der Vermittlung des zeitgenössischen Repertoires neue Wege des heutigen künstlerischen Schaffens aufzuzeigen. Die mit verschiedenen Partnern entwickelten Aus- und Fortbildungsformate richten sich dabei an unterschiedlichste Zielgruppen. Mit regelmäßigen Projekten in Frankfurter Schulen, intensiven Kursen im Rahmen der Exzellenzförderung ›Jugend musiziert‹ sowie Angeboten für professionelle Musiker*innen auf internationalen Meisterkursen nimmt die IEMA die Verantwortung wahr, das über viele Jahre gesammelte Wissen und vielfältige Erfahrungen des Ensemble Modern an nachfolgende Generationen weiter zu geben. Des Weiteren realisiert sie als singuläre Einrichtung das Internationale Kompositionsseminar für Komponist*innen. Über die genannten Aktivitäten hinaus versteht sich die IEMA auch als Plattform für diskursive Formate. So begründete sie 2018 gemeinsam mit Hans Zender und der Stadt Meersburg die Meersburger KonzertGespräche, konzipiert als Denkwerkstatt mit öffentlichen Proben, Vorträgen und Konzerten. Im November 2019 veranstaltete die IEMA ein Symposium zur Entwicklungen in der Ensemblelandschaft in der aktuellen Musik.
Den Schwerpunkt aber bildet der Masterstudiengang, der seit 2006 in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) durchgeführt wird. Jeder Jahrgang bildet dabei ein eigenes IEMA-Ensemble. Durch u.a. die Förderung der Kunststiftung NRW, der GVL sowie weiterer Projektmittel können Studierende unterschiedlicher Disziplinen an diesem Programm teilnehmen: Junge Instrumentalist*innen, Dirigent*innen, Klangregisseur*innen und Komponist*innen arbeiten ein Jahr lang mit den Musiker*innen des Ensemble Modern und renommierten Komponisten- und Dirigentenpersönlichkeiten wie z.B. Peter Eötvös, Heiner Goebbels, Heinz Holliger, Helmut Lachenmann, Mark Andre, Carola Bauckholt, Lucia Ronchetti, Brian Ferneyhough, Lucas Vis, Stefan Asbury oder Michael Wendeberg am Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts. In ca. 20 Konzerten im In- und Ausland werden die Ergebnisse der Arbeit als IEMA-Ensemble präsentiert.
Das aktuelle IEMA-Ensemble 2020/21 gab sein erstes Konzert im Dezember 2020 corona-bedingt online – ein speziell für dieses Format konzipiertes Programm. Weitere gestreamte Konzerte aus Frankfurt folgten. Seit diesem Sommer folgen Live-Konzerte u.a. in Edenkoben, Frankfurt, Detmold und Sofia/Bulgarien.